Hl. Hilarius
Schriftstellen:
Lesung aus dem ersten Brief des Paulus an die Hebräer 2,11-12.13c-18.
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus- Mk 1,29-39.
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Die Kirche denkt heute des heiligen Hilarius von Poiters. Er lebte von 315-367. Mit dreißig Jahren ließ er sich mit seiner Familie taufen und wurde fünf Jahre später zum Bischof gewählt. Damals war in der Kirche die Frage präsent: Wer ist dieser Jesus? Ein gewisser Arius vertrat die Lehre, dass Jesus zweifelsohne ein besonderer Mensch war, aber keinesfalls mehr. Der Streit um die Göttlichkeit Jesu dauerte bis ins Jahr 325 als das Konzil von Nicäa im Blick auf die Heilige Schrift die Wesensgleichheit Jesu mit dem Vater definierte. Auch der Hebräerbrief spricht heute davon. Er hat Fleisch und Blut angenommen und musste in allen seinen Brüdern gleich sein. In dieser theologischen Denktradition steht Hilarius. Wir glauben daran, dass Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch ist. Das ist Glaubensgut der Kirche. Aber das Nachdenken im Glauben und das Darüber-Reden ist nie abgeschlossen. Hilarius sagt folgendes Wort: „Mit meinen ungeschickten Worten versuchte ich, die unaussprechlichen Mysterien zu erklären. An die Zufälligkeiten der menschlichen Sprache lieferte ich Geheimnisse aus, die eigentlich in der gläubigen und ehrfürchtigen Seele verwahrt bleiben müssen.“ Aus dieser Antwort des Hilarius in einer brandheißen Frage der frühen Kirche, dürfen wir zwei Fragen mitnehmen. Erstens: Wie schwer oder wie leicht fällt es mir, von meinem Glauben zu sprechen? Zweitens: Wer hat mir gezeigt, dass es gut sein kann, den eigenen Glauben, die eigene Hoffnung in Worte zu fassen? Im heutigen Evangelium hören wir, wie Jesus die Schwiegermutter des Petrus von Fieber heilt. Fieber ist ja nie die Krankheit selber, sondern nur das Symptom. Der Krankheitsherd liegt anderswo. Die große Glaubensarmut in unserer Welt ist wohl auch nur Symptom, Symptom, dafür, dass uns die Göttlichkeit, die in Jesus ein Mensch geworden ist, innerlich nicht wirklich berührt. Es geht darum Gott im eigenen Menschsein zu finden, oder wie wir es in der Weihnachtszeit öfters gesungen haben: „Dich wahren Gott ich finde in meinem Fleisch und Blut.“ Indem er wahrer Mensch geworden ist, hat er uns sein Gottsein gezeigt. Und weil er uns sein Gottsein gezeigt hat müssen wir eben anders leben und glauben.