Einheit der Christen
Schriftstellen:
Lesung aus dem Brief an die Hebräer 5,1-10.
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus Mk 2,18-21.
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Zurzeit des Jerusalemer Tempels hatte der Hohepriester zentrale Funktion. Er durfte das Allerheiligste Betreten und hatte die wichtigen kultischen Opfer darzubringen.“ Der Hohepriester ist aus den Menschen genommen und für die Menschen eingesetzt,“ so sagt es uns der Hebräerbrief heute. Indem Jesus nicht irgendein Opfertier verwendet hat, sondern sein eigenes Leben für die Menschheit gegeben hat, ist er der ewige Hohepriester für die Menschheit geworden. Sein Leben, Sterben und Auferstehen zeigt uns sein Dasein für uns. Proexistenz, Leben, Existenz für andere nennt es die Theologie. Das, was wir bei Christus unüberbietbar verwirklicht sehen, kann der Mensch in seiner Schwäche nie eins zu eins einlösen, wohl aber nachahmen. Wir können füreinander da sein, in den verschiedenen Bereichen unseres Lebens. Für, dieses kleine Wort sollte als Vorzeichen vor den Klammern unseres Lebens und Glaubens stehen. Und wichtig ist, dass wir es in angemessener und richtiger Art und Weise tun. Das ist die Botschaft des heutigen Evangeliums. Ein neues Stück Stoff gehört nicht auf ein altes Kleid und neuer Wein gehört nicht in alte Schläuche. Wir befinden uns gerade in der Weltgebetswoche um die Einheit der Christen. Ich feiere heute auch die Messe in diesem Anliegen. Sie steht heuer unter einem Wort aus dem Johannesevangelium: „Bleibt in meiner Liebe und ihr werdet reiche Frucht bringen.“ Wenn wir in Jesus bleiben, dann können wir die Frucht des Füreinanderdaseins bringen. Das kann jeder Christ, unabhängig von seiner Konfession, für den Anderen da sein. Das sollte Erkennungsmerkmal von uns Christen sein.