Auf in den Schwarzwald - zur Wiege der Kuckucksuhren
Der erste Halt war die Insel Reichenau bei Konstanz im Bodensee (UNESCO - Weltkulturerbe). Unter den Benediktinermönchen entstanden hier 3 romanische Kirchen. Eine davon, die St. Georgs Kirche, wurde um 900 erbaut und enthält den berühmten Bilderzyklus mit den Wundertaten Jesu.
Am Ende eines langen Tages und einer doch längeren Reise erreichten wir Donaueschingen. Das Hotel " Zum Hirschen" war für die nächsten Tage unser Standquartier.
Die Donau ist nicht nur in Österreich, sondern auch in Oberösterreich der dominierende Fluss. Was lag daher näher, als diesen "unseren" Fluss an seinem Entstehungsort, der Donauquelle, zu besuchen. Mitten im Schlosspark der Fürstenberger entspringt die Donau als eine Karstquelle, um sich später mit Brigach und Breg zu vereinen und als Donau nach mehr als 2700 km ins Schwarze Meer zu münden.
Die Fahrt in den Schwarzwald führte uns in die ehemalige Benediktinerabtei St Blasien. Die riesige Klosteranlage mit dem monumentalen Zentralbau einer Kuppelkirche versetzte uns in Staunen. Es handelt sich um einen der größten Kuppelbauten nördlich der Alpen. 1768 zerstörte ein verheerendes Feuer die alte Kirche und die heutige Kirche wurde errichtet. 1806 wurde das Kloster in der Politik des Josephinismus aufgelöst. Die Mönche mussten fliehen und sind nach einer 2-jährigen Wanderschaft in St. Paul im Lavanttal gelandet. Heute beherbergt die Klosteranlage ein Gymnasium für Mädchen und Burschen samt Internat (800 Schülerinnen und Schüler, 300 davon im Internat). Schwerpunkte: humanistischer Zweig, Chinesisch, dualer Unterricht (Deutsch-Englisch). Die Schule wird von den Jesuiten geführt.
In der Badischen Staatsbrauerei Rothaus mitten im Schwarzwald wurden wir theoretisch und praktisch in die Bierbraukunst eingeführt. Es wurde eifrig gekostet, verglichen und bewertet.
Nach einer längeren Fahrt durch den romantischen Schwarzwald, der Heimat der bekannten Kuckucksuhren, ging es vorbei am romantischen Titisee nach Freiburg im Breisgau mit dem Freiburger Münster. Nach einer Bauzeit von etwas mehr als 200 Jahren wurde das gotische Münster um 1500 fertig. Etliche mittelalterliche Glasfenster und der 116 m hohe gotische Turm des Münsters stechen besonders hervor. Freiburg selbst besitzt eine schöne Altstadt mit zwei erhaltenen Stadttürmen. Die Freiburger Bächle, kleine Wasserrinnen, durchziehen am Straßenrand die Gassen und Straßen der Stadt.
Nach der Donau widmeten wir uns dem Rhein. Im Schweizer Städtchen Stein am Rhein endet der Bodensee und der Rhein beginnt wieder. Ein gut erhaltener Altstadtkern mit schönen Bürgerhäusern in Fachwerksbauweise prägt das Stadtbild. Mit dem Schiff ging es von Diessenhofen nach Schaffhausen zum mächtigen Rheinfall. Auf einer Breite von 115 m stürzt der Rhein 23 m in die Tiefe, um anschließend friedlich seinen Lauf wieder fortzusetzen.
Ulm war unsere letzte Station. Zielstrebig ging es zum Ulmer Münster, einem gotischen Sakralbau. Erbaut als katholische Kirche ist es heute die Pfarrkirche der örtlichen evangelischen Gemeinde. Der ursprüngliche Kirchenbau war 3-schiffig und wurde später auf 5 Schiffe erweitert. 1534 wurde der Bau eingestellt und erst 1890 vollendet. Der 161 m hohe Turm ist bis heute der höchste Kirchturm der Welt.
Die in Maria Plain bei Salzburg geplante Dankandacht auf der Heimfahrt fiel einem massiven Verkehrsstau auf der deutschen Autobahn zum Opfer und wurde im Bus abgehalten. Gesund, leicht ermüdet, aber voll von schönen Eindrücken kamen alle wieder gut nach Hause.
Diese schöne, traditionsreiche Waldinger Bildungsreise ist gekennzeichnet dadurch, dass eine bunt zusammengewürfelte Gruppe, ausgestattet mit viel Disziplin und gegenseitiger Rücksichtnahme sowie guter Laune sich auf den Weg macht, um viel Schönes und Neues zu erkunden.
Auch heuer wurde wieder gesungen, geplaudert, diskutiert und schließlich sogar versucht, die mathematische Unendlichkeit zu verstehen. Wenn auch ohne Erfolg. Auf das leibliche Wohl wird nie vergessen, ob beim Bus und seiner Würstl- und Sektbar oder in den immer bestens ausgewählten Quartieren.
Alle freuen sich schon auf die nächste Fahrt, aus heutiger Sicht noch ins Blaue. An der Zielfindung wird aber schon gearbeitet.
Gernot Arnold, Leonding