Samstag 20. September 2025

Menschenrechtspreis 2015 für ehrenamtliche Gefangenenseelsorge und Flüchtlingsprojekt

Dr. Josef Pühringer überreichte am 10. Dezember 2015 an die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der Gefangenenseelsorge OÖ in den oö. Justizanstalten und das Projekt „Miteinander in Großraming“ der Gemeinde Großraming den Menschenrechtspreis 2015.

 Traditionell verleiht das Land Oberösterreich rund um den 10. Dezember, dem Jahrestag der Deklaration der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen, den mit 8.000 Euro dotierten Menschenrechtspreis. Den Menschenrechtspreis 2015 erhielten am 10. Dezember 2015 die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der Gefangenenseelsorge Oberösterreich in den oö. Justizanstalten aus der Katholischen und Evangelischen Kirche und das Projekt „Miteinander in Großraming“ der Gemeinde Großraming.

 

V. l.: Rudi Holzapfel, Dr.in Maria Baumgartner (beide Gefangenenseelsorge OÖ), Amtsleiterin Hermine Riegler MA, Bürgermeister Leopold Bürscher, Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Pfarrer Mag. Thomas Mazur (Projekt „Miteinander in Großraming“). © Land OÖ / Grilnberger


„Der heutige internationale Tag der Menschenrechte erinnert uns daran, dass auch heute viele Millionen Menschen auf dem ganzen Erdball diese Rechte nicht als Realität erleben, sondern als große, unerfüllte Sehnsucht“, so der Landeshauptmann. „Früher haben wir über Menschenrechtsverletzungen aus den Medien erfahren. Heute erleben wir die Folgen dieser Menschenrechtsverletzungen im eigenen Land. Die Menschen, die Schutz suchen, trennen nicht mehr zwischen erster und dritter Welt. Sie sind vernetzt und setzen sich in Bewegung, weil sie sich auf einem anderen Kontinent Rettung erhoffen. Darauf müssen wir Antworten finden“, betonte Pühringer. Eine Antwort biete ein Menschenrechtspreisträger des Jahres 2015 – die Gemeinde Großraming – mit ihrem Projekt „Miteinander in Großraming“.

„Dieses Projekt steht stellvertretend für alle, die in den letzten Monaten für eine Welle der Hilfsbereitschaft gesorgt haben und gezeigt haben, dass es in unserem Land ein hohes Maß an Humanität und Solidarität gibt. Ich möchte in diesem Zusammenhang auch heute am Tag der Menschenrechte der Bevölkerung, den Hilfsorganisationen, den Sozialorganisationen und den Kirchen für die unbeschreibliche Solidarität und Humanität danken, die den Flüchtlingen entgegen gebracht worden ist. Hut ab und Respekt vor dieser Leistung der Menschen in unserem Land!“

Neben der sogenannten Respektierungspflicht und der „Schutzpflicht“, die uns derzeit durch die Flüchtlingsströme in besonderer Weise herausfordere, solle am internationalen Tag der Menschenrechte mit der Preisverleihung aber auch an die dritte Pflicht erinnert werden, die die von Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen erarbeiteten sogenannten Limburger-Prinzipien vorsehen, die sogenannte Gewährleistungspflicht. Hinter diesem sehr technischen Begriff stehen die sozialen Menschenrechte.

 

Laudatio im Wortlaut

 


V. l.: Amtsleiterin Hermine Riegler MA, Bürgermeister Leopold Bürscher, Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Pfarrer Mag. Thomas Mazur. © Land OÖ / Grilnberger

 


„Gerade im Sozialbereich wird es deutlich. Hier stößt die öffentliche Hand immer wieder an ihre Grenzen und ich ersuche, jenen zu misstrauen, die diese Grenzen weg diskutieren wollen. Die öffentliche Hand ist hier auf das Engagement angewiesen, das aus der Zivilgesellschaft kommt“, unterstrich Pühringer.

Für dieses zivilgesellschaftliche Engagement stehen die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gefangenenseelsorge Oberösterreich aus der Katholischen und Evangelischen Kirche. „Sie begleiten Menschen im Strafvollzug in einer schwierigen Lebensphase und bereiten sie gleichzeitig auf die Zeit nach ihrer Entlassung vor. Geleitet werden sie dabei von einem Wort eines großen Oberösterreichers. Ich meine den früheren Bundespräsident Rudolf Kirchschläger, im Zivilberuf selbst Richter. Er hat einmal gesagt: ‚Es gibt keinen Menschen, über den man nicht auch etwas Gutes sagen kann.‘ Danke für Ihre Arbeit in diesem Geist!“, so der Landeshauptmann.

 

Laudatio im Wortlaut

 

2014 und 2015 umgesetzte Projekte im Bereich der ehrenamtlichen Gefangenenseelsorge in Oberösterreich

 

Justizanstalt Garsten

  • Monatliche Begegnungsnachmittage "Ultreya" mit interkulturellen, sozialen und religiösen Themen
  • Dreitägiger Glaubenskurs pro Jahr, speziell für Insassen adaptiert
  • 14-tägige Bibelgesprächsgruppe für muttersprachliche und englischsprechende Insassen
  • Begleitung einer Gesangsgruppe, die den wöchentlichen Gottesdienst, Feiern und Veranstaltungen für Insassen und geladene Gäste gestaltet
  • Trommelgruppe

 

Justizanstalt Linz / Pochestraße und Forensisches Zentrum Asten 

  • Musikalische und kreative Projekte
  • Veranstaltungen zur Öffentlichkeitsarbeit in den Pfarren zum besseren Verständnis für die Situation von Inhaftierten und Strafentlassenen

 

Justizanstalt Wels

  • Einzelbegleitung von Insassen
  • Untersützung bei der Entlassung (Behördenwege, Wohnungs- und Arbeitssuche, Kontakt zu den Angehörigen)

 

Justizanstalt Suben

  • Wöchentliche Gesprächsgruppe nach dem Samstagsgottesdienst
  • Regelmäßige Einkehrtage
  • Monatlicher Flohmarkt zur Erhaltung von 7 Übergangswohnungen für Haftentlassene

 

 

V. l.:  Rudi Holzapfel, Dr.in Maria Baumgartner, Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. © Land OÖ / Grilnberger

 

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