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So. 24.08.25

Wie komme ich in den Himmel?

Mag. Maximilian Pühringer
Mag. Maximilian Pühringer
M.: 0676/88084811
E.: maximilian1985@gmx.com

In der Frage, wie wir in den Himmel kommen, hängt sich alles auf. Wir sollen darüber nicht spekulieren. Es geht um unser Bemühen und um die persönliche Nachfolge, die uns niemand abnehmen kann.

Predigt 21. Sonntag im Jahreskreis, 24.8.2025

 

Perikopen: Jes 66,18-21                        Lk 13,22-30

Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!

Am Beginn eine Anekdote: Ein Prämonstratenser kommt in den Himmel. Petrus weist ihn an, vor der Himmelstür zu warten, bis er eingelassen wird.  Er wartet und wartet.  Auf einmal treten die Heerscharen der Engel auf, ein Posaunenchor und ein Streichorchester, Erzengel mit Fahnen, ein roter Teppich wird ausgerollt. „Sicher ist der Papst gestorben oder ein Kardinal“, denkt der Prämonstratenser. Doch ein einfacher Pfarrer ist es, der so festlich abgeholt und durch die Himmelstür Einzug hält. „Was soll dieser Aufwand“, fragt der Prämonstratenser später Petrus. „Ich warte hier schon eine halbe Ewigkeit und dieser Pfarrer kommt schnurstracks in den Himmel und dann noch mit einem Riesenaufgebot. Ist das nicht ungerecht?“ „Weißt du“, antwortet ihm Petrus, „Prämonstratenser kommen hier alle Tage an, aber Pfarrer nur alle Schaltjahr mal einer.“ Glück gehabt, wenn ich es schon als Pfarrer nicht schaffe, dann wenigstens als Prämonstratenser. Ja, es gibt eine ganze Reihe Witze, die sich mit dieser Thematik befassen, dem Hineinkommen in den Himmel. Irgendwie scheint die Sache zu interessieren. Drei Gedanken dazu.

Erstens: Kommen wir alle in den Himmel? Gibt es das ewige Leben so einfach wie im Schlager „wir kommen alle, alle in den Himmel.“ Ist Hoffnung für alle? Oder nur für viele? Oder werden nur wenige gerettet? Mir scheint der Mann, der die Frage stellt, meint es ehrlich. Diese Frage berührt ihn wirklich. Und wir? Beunruhigt uns diese doch wichtige Frage überhaupt noch? Oder ist unser Leben randvoll gepackt mit tausend anderen Fragen und Dingen, so dass für die Frage, wie wir einmal vor Gott dastehen, gar kein Platz mehr ist? Jesus gibt auf die Frage keine direkte Antwort. Er sagt nicht: Es sind wenige oder es sind viele. Er lenkt die Frage in eine andere Richtung. Er spielt den Ball zurück und antwortet mit einem Aufruf: „Müht euch mit allen Kräften durch die enge Tür zu gelangen!“

Zweitens: Damit sagt Jesus: „Spekuliert nicht! Fragt nicht nach den anderen! Schaut auf euch selbst!“ Ob jemand gerettet wird und wer gerettet wird, das hängt von jedem selber ab. Ihr selbst habt es in der Hand. Gott will das Heil für alle. Er will, dass sie vom Norden u. Süden, vom Osten u. Westen kommen und in seinem Reich zu Tisch sitzen. Aber es liegt an jedem einzelnen. Ob einer glaubt und seinen Glauben auch lebt. Das Tun des Wortes Gottes, die Lebenspraxis ist ausschlaggebend für die endgültige Zukunft bei Gott. Jesu Worte rütteln auf. Sie rufen zum Handeln hier und jetzt. Eingeladen sind alle. Aber Rettung geschieht nicht automatisch. Der Mensch kann die Einladung Gottes ausschlagen. Er kann an seiner eigenen Engherzigkeit und Hartherzigkeit scheitern. Seine eigene Lieblosigkeit und Selbstsucht kann ihm im Weg stehen. Das verdeutlicht sehr gut folgende Erzählung von Dostojewski: Es lebte einmal eine alte Frau, die war sehr böse und starb. Diese Alte hatte in ihrem ganzen Leben keine einzige gute Tat vollbracht. Da kamen die Teufel, ergriffen sie und warfen sie in den Feuersee. Ihr Schutzengel aber stand da und dachte: „Kann ich mich denn keiner einzigen guten Tat erinnern, um sie Gott mitzuteilen?“ Da fiel ihm etwas ein. Und er sagte zu Gott: „Sie hat einmal in ihrem Gemüsegärtchen ein Zwiebelchen herausgerissen und einer Bettlerin geschenkt.“ Und Gott antwortete ihm: „Nimm dieses Zwiebelchen und halt es ihr in den See, so dass sie es zu ergreifen vermag. Und wenn du sie daran aus dem See herausziehen kannst, so möge sie ins Paradies eingehen. Wenn aber das Pflänzchen abreißt, so soll sie bleiben, wo sie ist.“ Der Engel lief zu der alten Frau und hielt ihr das Zwiebelchen hin: „Hier“, sagte er, „fass an, wir wollen sehen, ob ich dich daran herausziehen kann!“ Und er begann vorsichtig zu ziehen  und hatte sie beinahe schon ganz herausgezogen. Aber da merkten es die anderen Sünder im See. Und wie sie das sahen, klammerten sie sich alle an die Frau, damit man auch sie mit ihr zusammen herauszöge. Aber die Frau war böse und fing an zu strampeln und stieß die anderen mit ihren Füßen zurück und schrie: „Nur mich allein soll man herausziehen, nur mich und nicht euch. Es ist mein Zwiebelchen und nicht eures.“ Wie sie aber das ausgesprochen hatte, riss das kleine Pflänzchen entzwei. Und die Frau fiel in den Feuersee zurück und brennt dort noch bis auf den heutigen Tag. Der Engel aber weinte und ging davon. Das Zwiebelchen hätte die Frau retten können und mit ihr andere. Gott will, dass alle gerettet werden. Jesus hat sogar dem reumütigen Schächer am Kreuz noch das Paradies geöffnet. Aber wir werden nicht automatisch vor das Himmelstor geschwemmt nur weil wir getauft.

Drittens: Es gibt um unsere ganz persönliche Nachfolge. Thomas von Kempen schreibt in seiner „Nachfolge Christi“ von einem Freund, der unbedingt wissen wollte, ob er zu den Erwählten gehört: „Und wenn du es wüsstest, was würdest du dann tun? – Was du alsdann tun würdest, tu es jetzt! Und du wirst sicher zum Ziel kommen.“ In einem modernen Kirchenlied heißt es: „Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde, heute wird getan oder auch vertan, worauf es ankommt, wenn er kommt.“ Das Vorzeigen des Taufscheins genügt nicht. Das Bezahlen der Kirchensteuer allein genügt nicht. Die „religiösen Pflichten“ abhaken allein genügt nicht. Auch ein Lippenbekenntnis bringt nichts. Im Gegenteil: „Nicht jeder der zu mir sagt Herr, Herr wird in das Himmelreich kommen, sondern wer den Willen meines Vaters erfüllt.“ „Ihr seid meine Jünger“, sagt Jesus in den Abschiedsreden, „wenn ihr tut, was ich euch aufgetragen habe.“ Und was hat er uns aufgetragen? „Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben!“ Nicht: „wie du mir so ich dir“, sondern, „wie ich euch, so ihr einander!“ „Seht, wie sie einander lieben“, hat man von den ersten Christen gesagt. Das war ihr Erkennungszeichen: die Liebe. Das ist auch der Prüfstein des Glaubens heute. Am Schluss unseres Lebens werden wir nach der Liebe gefragt. Allein die Liebe zählt. Die Alltagsform der Liebe ist die Geduld, das Einander-Ertragen, das Sich-gegenseitig-Annehmen. Die Höchstform der Liebe ist das Verzeihen. Es geht darum, an dem Platz, an dem ich stehe, die Güte und Liebe Gottes widerzuspiegeln und so die Gegenwart Gottes zum Leuchten zu bringen. Die Rede von der engen Tür findet meines Erachtens eine Interpretation und Ergänzung durch ein anderes Jesuswort. Das eine ist eines der schönen und großartigen „Ich-bin-Worte“ im Johannesevangelium. Da sagt Jesus: „Ich bin die Tür. Wer durch mich eintritt, wird gerettet werden.“ Das macht Mut und gibt Zuversicht. Gott sinnt Gedanken der Rettung, nicht des Verderbens. Er will unser Glück und unser Heil. Er will, dass wir „das Leben haben und es in Fülle haben.“

 

Liebe Brüder und Schwestern!

In der Frage, wie wir in den Himmel kommen, hängt sich alles auf. Wir sollen darüber nicht spekulieren. Es geht um unser Bemühen und um die persönliche Nachfolge, die uns niemand abnehmen kann. Amen.

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